Regionalstadtbahn Neckar-Alb aus Sicht des ADFC
Kann man in ein paar Jahren umsteigefrei von Reutlingen, Herrenberg oder Metzingen ans Tübinger Klinikum oder auf die Morgenstelle fahren? Die Regional-Stadtbahn würde das ermöglichen, sofern in Tübingen die Innenstadtstrecke gebaut wird.
Verschiedene Verkehrsmittel können sich einerseits gut ergänzen, andererseits aber auch in Konkurrenz treten. Deshalb sind wir vom ADFC auch sehr an verkehrspolitischen Entwicklungen bei anderen Verkehrsträgern als dem Fahrrad interessiert. Durch das Projekt Regionalstadtbahn Neckar- Alb wird es ein deutlich erhöhtes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr geben. In den Regionalstadtbahn- Zügen ist die Fahrradmitnahme selbstverständlich möglich, ein barrierefreier Einstieg in die sogenannten Tramtrains macht diese auch sehr angenehm. Da es einige Neubaustrecken geben wird (z.B. von Reutlingen über Pfullingen bis nach Kleinengstingen oder von Gomaringen nach Reutlingen, evtl. auch von der Tübinger Innenstadt hinauf zu den Kliniken am Schnarrenberg und nach WHO) erweitern sich die Möglichkeiten zur Fahrradmitnahme. Als indirekten Nutzen durch die umsteigefreien Bahnverbindungen aus der Region in die Städte erwarten wir auch einen spürbaren Umstieg von Pendlern vom PKW auf die Bahn. Durch abnehmenden PKW-Verkehr in den Städten bleibt mehr Platz für Radwege, Fahrradabstellanlagen und Fußwege. Die Regionalstadtbahn fährt elektrisch und ist somit vor Ort weitgehend emissionsfrei unterwegs. Es gibt also aus ADFC-Sicht viele Argumente für die Regionalstadtbahn. In Reutlingen werden die Züge aus der Region auf einer Innenstadtstrecke fahren, und somit kann man umsteigefrei aus der Region hinein ins Zentrum gelangen. In Tübingen wird noch darüber diskutiert, ob die Strecke durch die Innenstadt hinauf zu den Kliniken, dann weiter zum Technologiepark und in den Stadtteil Waldhäuser- Ost (WHO) gebaut werden soll.
Hauptsorge vieler Radfahrer*innen ist die enge Mühlstraße, in der die Radstreifen neben den Gleisen leider nur schmaler sein können, als wir es uns wünschen würden. Gleise sind natürlich immer auch eine potentielle Gefahrenquelle für Zweiräder mit vergleichsweise schmaler Bereifung. Hier setzen wir uns für eine technische Lösung ein, um diese Gefahren zu minimieren. Wir vom ADFC werden die Planungen an dieser Stelle sehr kritisch unter die Lupe nehmen und kommentieren.