Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Tübingen

Fahrradstreifen Wilhelmstraße

In der neugestalteten Wilhelmstraße haben Radfahrer jetzt eine eigene Spur. © Susanne Schmid

Freiheit in der Wilhelmstraße

In der Wilhelmstraße gibt es bis zur Neuen Aula eine Fahrradspur.

Montag morgen, kurz nach halb 7. Nach 3 Wochen Urlaub werde ich heute zum ersten mal auf der neu gestalteten Wilhelmstraße unterwegs sein. Anfang des Monats hat die Stadt  hier eine eigene Fahrspur für Radfahrer eingerichtet. Diese beginnt kurz nach der Fußgängerampel zum Museum bis zum Radweg an der Neuen Aula. 

Es ist noch dunkel, und ich bin auf dem Weg zur Arbeit. Die Radfahrer, die mir entgegenkommen, haben tatsächlich alle Licht. Das ist leider nicht immer der Fall, aber so früh sind die meisten vernünftig. Ich durchquere die Steinlachunterführung, dann die Karlstraße entlang. Aus der Friedrichstraße kommt ein Auto mit flottem Tempo. Obwohl die meisten AutofahrerInnen halten hier halten, bin ich an dieser Kreuzung immer bremsbereit, denn es kommt immer wieder vor, dass man einem hier die Vorfahrt nimmt. Aber der Mann hält, und ich fahre weiter. Ich überquere die angenehm leere Neckarbrücke und genehmige mir, die Mühlstraße auf der Straße zu befahren. Das ist ja regulär erlaubt, aber es kommt leider immer wieder (wenn auch selten) vor, dass man als RadfahrerIn von Autofahrern genötigt wird, wenn man auf der Straße fährt.

Durch die Sperrung der Blauen Brücke sind Neckarbrücke und Mühlstraße angenehm leer, auch wenn trotzdem ein paar Autos unterwegs sind. Ich gelange auf die Wilhelmstraße und fahre kurz nach der Fußgängerampel zum Museum auf die Fahrradspur. Ein paar Meter eine ganze Spur nur für Radfahrer! Nach der Bushaltestelle "Wilhelmstraße" teilen sich dann Radfahrer und Busse die Spur. Aber das ist kein Problem, die Fahrer des TüBus nehmen in der Regel Rücksicht! 

Zum ersten mal seit über 20 Jahren, in denen ich hier täglich zur Arbeit fahre, ist das Fahren auf der Wilhelmstraße herrlich. Ich habe endlich das Gefühl, als Radfahrerin eine gleichberechtigter Verkehrsteilnehmerin zu sein. Es ist zwar schade, dass es dafür eine eigene Spur braucht, aber wenn es nicht anders geht, genieße ich es auch auf einer Radspur, ernst genommen zu werden.

Susanne Schmid

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